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Freitag, 20. Februar 2015

Von Melbourne nach Brisbane - 1 Auto - 3 Mädels

Roadtrip Part 1 Victoria & New South Wales


Bevor ich meine Reise angetreten habe musste ich noch allerhand Dinge organisieren. Dass Auto, welches die letzten 20 Jahre von einer alten Dame gefahren und gepflegt wurde, zum Camper (samt Bett & Staumöglichkeiten) umzurüsten war eine davon. Derweilen ich noch für meine alte WG zum Abschied gebacken habe hat sich Noelie, meine ehemalige Mitbewohnerin aus München, intensiv mit dem Thema „Bushfire“ auseinandergesetzt. Den ganzen Sommer über ist Bushfireseason in Victoria und New South Wales. Es gibt verschiede Vorschriften wie man seinen Rasen trimmen soll, wo man Bäume pflanzt etc. aber besonders was man tun soll wenn man in einer Bushfire Gegend wohnt oder sich darin befindet. Viele Optionen hat man nicht, die Beste ist immer noch die Gegend frühzeitig zu verlassen. Einer meiner letzten Tage in der Arbeit war ein Case Szenario/Roleplay dass sich über einen ganzen Tag gezogen hatte. Die Studenten „arbeiteten“ auf verschiedenen Stationen in Bushfeuergebieten, mussten demnach kritisch beurteilen, evakuieren etc. Um als „ICU-Manager“ eine Ahnung von dem ganzen zu bekommen musste ich mich damals auch einlesen ins Thema. Wann hat man schon mal nen verheerenden Waldbrand in der Oberpflalz?


Die letzten Tage in Melbourne waren geprägt von fast 40 Grad und einer drückenden schwülen Luft. Jeder kurze Radltrip wurde zur eigenen Sportart! Meine Mitbewohnerin aus Melbourne hatte sich kurz vor Neujahr ebenfalls entschlossen mit auf den Roadtrip zu kommen und somit waren wir 3 Chicks Anfang Januar bereit für das Abenteuer.  Als wir endlich mit unseren Schminktäschchen und Hula Hup Reifen im Auto saßen fing es zu regnen an. Klassiker! Und das blieb dann auch ungefähr so für die nächsten drei Wochen... Von wegen Bushfire Season hahahahaha


Zuerst ging unsere Fahrt in den Süden zum „Wilsons Promotory National Park“. Südosten um genau zu sein. Im Südwesten liegt die wesentlich besser bekannte Great Ocean Road, da ich auf dieser schon ein paar mal entlang gefahren haben wir uns entschlossen gleich in den Osten zu fahren. Die Strände und Wanderwege sind zumal um einiges besser und weniger von Touristen überlaufen. „Wilsons Prom“ wie ihn hier jeder nennt ist eines der beliebtesten Reiseziele der Victorianer über Weihnachten und Neujahr. Bis Ende Januar ist der ganze Campground dort ausgebucht, welshalb wir uns entschlossen ausserhalb umsonst zu campen und dann für Tageswanderungen immer wieder reinzufahren. Die nette Lady am Gate hat uns aber verraten dass für internationale Gäste immer ein Platz frei ist und uns gleich eingecheckt. Whohooooo Die Australier selber bewerben sich jedes Jahr für einen Campplatz (Ja, so beliebt ist er!) und dann wird nach dem Fairnessprinzip ausgelost... Die Strände und Wanderwege kommen einem absolut unreal vor. Wenn man will kann man tagelang durch den Nationalpark wandern wir haben uns allerdings, aufgrund des Regens, nur für Tagestouren entschieden. Der erste Hike, der Sealers Cove walk endete in der Refuge Cove, dem wahrscheinlich schönsten Strand auf dem ich je war. Weisser Sandstrand, umgeben von Bergen und Regenwald und die einzigen Menschen auf dem Strand waren wir drei Grazien. Mittendrin sieht man Seelöwen im Wasser springen und Papageien schreien. Noelie hatte bis dahin noch wenig Wildlife in Australien entdeckt konnte aber auf dem 20 km Track einen Begegnung mit einem Wallaby aus nächster Nähe abhaken. Der kleine Witzbold wurde wahrscheinlich von meinem getrampel aufgescheucht, ist an mir vorbeigestürmt, hinter mir auf den kleinen Pfad gesprungen und hat dabei fast Noelie und Selen umgerannt bevor er im Regenwald verschwand J Eine weitere kleine Wanderung führt an der Westküste der Insel entlang vom bekannten Squeaky Beach bis in die Whisky Bay. Auf dem Squeaky Beach liegt so kleiner Quarzsand dass er tatsächlich quietscht wenn man auf Ihm läuft.


Von Wilsons Prom gings nach Lakes Entrance, in dem ich vor ein paar Monaten gearbeitet habe. Bei einem Freund konnten wir für zwei Tage unterkommen, was uns genügend Zeit gab Kängurus und Koalas auf Raymonds Island anzuschauen, gemütliche Fischdinner schlemmen und ich konnte mein Wissen über die Indigenous Community weitergeben. Mein Highlite war aber etwas anderes. Einer meiner Studenten war damals mit mir auf der Suche nach „Fried Marsbarns“. Fast hätten wir damals aufgegeben als die Dame in einem Asialaden meinte „Auf der Karte hab ichs nicht – aber ich kann dir welche machen!“. Natürlich musste ich dort nochmal vorbeischaun und meinen zwei Reisegefährten diese Spezialität kosten lassen. FOODPORN sag ich da nur! Ein Marsriegel, der frittiert wird und beim reinbeißen auf der Zunge zergeht! Dass beste an der Geschichte war: der Laden war schon geschlossen als wir dort ankamen aber als die Ladenbesitzerin meine plattgedrückte Nase an Ihrem Schaufenster sah hat sie nochmal aufgemacht und gesagt: „I know what you want J Fried Marsbarns, right?“ hahahaha Ich glaube dass viel über meinen Konsum 2 Monate davor aus J


Von „Lakes“ aus gings weiter nach Orbost, von wo aus wir auf die Great Alpine Road fahren wollten. Dort liegt auch Australiens bestes Skigebiet. Die Infocentertante riet uns aber ab, da ein Buschfeuer vor einem Jahr alles niedergebrannt hat. Unser Weg führte uns also weiter auf der A1 Richtung New South Wales, vorbei an wunderschönen einsamen Stränden, Wellen, meterlangen Iguanas (Exen).


Nähe Eden haben wir auf einem Rastplatz geschlafen auf den spät abends Franzosen kamen. Selen war schon im Bett aber Noelie und ich haben uns dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Zwei davon stellten im Dunkeln dass Zelt auf während die anderen zwei wieder wegfuhren. Als sie eine halbe Stunde später wieder zurückkamen fielen uns fast die Augen aus dem Kopf. Sie hatten einen ganzen BAUM oben auf dem Autodach. Zuviel Testosteron lag da in der Luft! Das Feuer wurde immer grösser und wir zwei Mädls haben aus sicherer Entfernung nur drauf gewartet dass deren Zelt abfackelt. Glücklicherweise stand/lebte am nächsten Tag noch alles und es ging weiter nach Malua Bay wo wir uns trotzt Lichtschutzfaktor 50 ordentlich verbrannt haben. Canbarra, die Hauptstadt Australiens und gleichzeitig ein Stadtstaat haben wir einfach ausgelassen. Nördlich von Ulladulla fing es dann an zu regnen aber dass hielt uns nicht auf weitere Wanderungenen im Nebel und Bodyboardsessions im Wasser zu machen.


Eines meiner weiteren Highlights waren die Blue Mountains, westlich von Sydney. Ein weiteres Kletter- und Wanderparadies in Australien. Die Blue Mountains, welche zum UNESCO Welterbe zählen, verdanken Ihren Namen dem Eukalyptusölnebel der über dem Schiefergestein hängt. Von dem kleinen Städtchen Wentworth Falls führt ein Weg wunderschönen, meterhohen Wasserfällen entlang zum Grand Stairway, welcher Anfang des 20. Jhd von den Dorfeinwohnern aus reiner Muskelkraft gebaut wurde. Sie hingen an Seilen vom Berg und meißelten den Weg heraus um somit mehr Touristen anlocken zu können. Umrundet von Bergen blieben wir eine Nacht dort auf einem Campingplatz mit Tischen und BBQ area. Ich finde es immer wieder super dass diese Plätze umsonst sind und jeder seinen Dreck wegräumt, die Gasbetriebenen-BBQ-Flächen nach der Burgerkocherei sauber macht.


Nach den Blue Mountains wurde es aber Zeit für....

HAHAHAH ICH WUSSTE NICHT DASS ROCHEN AUS DEM WASSER SPRINGEN!!! WHOOOO ENTERTAINMENT BEIM BLOGSCHREIBEN UND FRÜHSTÜCKEN J (in Townsville)

... eine Dusche, Make up, Nailpolish und Kleidchen! Wir sind bei einem Couchsurfer untergekommen der normalerweise sein Zimmer als „Air B’nB“ vermietet. Wenn er es nicht für gutes Geld losbringt lässt er Couchsurfer rein. Good one! Der gute Herr arbeitet für die Army, war ein paar mal Übersee im Krieg und meine Diagnose lautet PTSD. Sogar nachts läuft der Fernseher oder Radio...  Ansonsten war es total witzig in dieser Luxusbude umsonst zu wohnen, nen Schlüssel zu haben und den Besitzer so gut wie nie zu sehen! Sydney hat sich von seiner Besten Seite gezeigt. Sonne über der Harbour Bridge, klarer Sternenhimmel über der alten Convictstätte Cockatoo Island, leckerer Essensgeruch am Samstagmorgen auf dem angesagtem Glebe-market und Partys ganz im Melbourne Style in Newtown.


Hier ein witziger Artikel der die verschiedenen Stadtteile Sydneys mit Promis vergleicht:

"KINGS CROSS
... is Kate Moss
The vibe:
Enjoys a good party but swings between classy and trashy. “The Cross” is an edgy buffer between the bustle of the city and posh Potts Point and Elizabeth Bay. The area has what you would call “a reputation” but has cleaned up significantly in the last few years with lines of trendy bars along Darlinghurst Road. Some streets are pretty with overhanging trees, terraces and cafes which hints
at Notting Hill."


http://www.tntdownunder.com/moving-down-under/moving-to-australia/where-to-live-a-guide-to-sydneys-suburbs

Nach ein paar Tagen und ein paar hundert Dollar ärmer war es allerdings auch Zeit für uns zu gehen und voller Vorfreude machten wir uns auf Richtung Byron Bay – einem meiner MUST-SEE-STOPS. Davor fuhren wir noch durch Newcastle, wo ich damals eine andere Praktikumsstelle offen hatte. Puh! Da hatte ich aber Glück dass ich mich für Melbourne entschieden habe. Der Surfbeach war geschlossen weil mehrmals ein weißer Hai in der Bay gesichtet wurde, die Stadt war halbtot um 8 Uhr abends und ich habe die ganze Zeit nach „tumble-weed“, dass wie im wilden Westen die Straße runterrollt Ausschau gehalten. Nähe Coffs Harbour sind wir bei den Eltern von Selens Freundin untergekommen. Es hat soviel geregnet dass ich teilweise seitlich am Highway stehen bleiben musste da ich nichts mehr gesehen habe. Das Ehepaar hat uns superfreundlich empfangen mit gemütlichen Betten und leckerem Abendessen empfangen. Peter, der Papa von Selens Freundin ist ein alter Autoschrauber. Er hat hat einen Oldtimer in der Garage stehen aus dem vorne eine Känguruh-Hand ausfahren kann und winkt,  Spinnen auf Knopfdruck von der Decke fliegen und Eine Schlange aus dem Motor spitzt und Wasser spritzt hahahaha Was für ein witziger Kerl. Am nächsten Morgen sind wir mit seinem Segelboot auf dem Fluss geschippert, wo ich seinen Katamaran lenken durfte (ich geh in dieser Piratenrolle echt auf hahahaha).


Mit Feuersteinen und guter Laune bewaffnet gings weiter durch den Regen nach Byron Bay. Die kleine Surferstadt, an der Grenze zwischen Queensland und New South Wales, war vor 15 Jahren eine kleine Hippie Community. Mittlerweile ist sie zum Surfmekka mutiert und zieht jedes Jahr tausende von Touristen an. Umgeben von sanften grünen Hügeln, endloser Küste und hunderten von Surfspots ist es perfekt für jede Art von Aussteiger. Leider haben wir den ganzen Hype um die Stadt nicht verstanden. Es hat geregnet, es waren gefühlte 100 000 Backpacker in den Straßen des Dorfes und die Hostel in der wir gelandet sind war derbe hormongeschwängert... Nach nur einem Tag und einer Nacht sind wir nach Brisbane gefahren da Noelie zum Flughafen musste.


Brisbane hat uns erstaunt! Die Stadt ist definitiv unterschätzt und muss sich auf keinen Fall hinter Sydney oder Melboure verstecken. Die Leute sind wesentlich freundlicher und hilfsbereiter als in den anderen Millionenstädten und mit dem Fluss der sich durch die ganze Stadt zieht hat sie etwas durchaus Charme. Selen und ich blieben eine Nacht zum Feiern (Das Viertel Westend ist definit einen Besuch wert) und einen Tag um Noelie abzuliefern und entschieden uns dafür Byron nochmal eine Chance zu geben.


Wow! Was für ein Unterschied. Die Sonne schien, wir blieben auf einem Campingpatz direkt am Strand, feierten Australia Day im local Pub am Strand in dem mein Lieblingsradiosender „Triple J“die hottest 100 Songs des letzten Jahres verkündete nahmen ein paar Wellen. Wenn man ein paar Tage dort ist, Leute kennen lernt kann man verstehen warum die Stadt wie eine Nymphomanin ist. Leise lullt sie dich ein, bis du einfach da bleibst....


Eine Stunde Fahrt ins Landesinnere befindet sich die Hippie Hochburg Nimbin (450 Einwohner). Nimbin.. wo fange ich da an? In den 70gern fand dort das Auqarius festival statt. Dies war dass erste Festival in Australien bei dem um Erlaubnis bei den Aborigines gefragt wurde dies auf Ihrem Land abzuhalten. Ein alternatives Festival mit Workshops zum Thema Spiritualität und Nachhaltigkeit, Musik, free love and peace. Einige Festivalbesucher haben sich danach entschlossen einfach in dem Ort zu bleiben und dass zu leben was auf dem Festival gepredigt wurde. So wurde aus dem kleinen Kuhkaff ein australienweit bekanntes Aussteigerdorf in den Bergen mit einer ständig andauernden Kampagne zur Legalisierung von Hanf. In dem Dorf spricht jeder über Gras, informiert über die Heilwirkungen von Hanf, auf der Straße werden Cookies verkauft und auf einem Markt wird tütenweise Marihuana verkauft. Dies ist in Australien illegal wird aber von der lokalen Polizeistation geduldet. Wie dass so läuft ist mir ein Rätsel hahahahaha Nimbin ist auf jeden Fall die Fahrt wert und ein Erlebnis an sich!


Im Moment befinde ich mit in Townsville und versuche die nächsten Tage mein Auto zu verkaufen, um zurück nach Brisbane fliegen zu können. Dort und in Byron (ja, ich fahr wieder dorthin zurück) werde ich die letzten Tage in Australien verbringen.



Die letzte Radlfahrt in meinem geliebten Melbourne



Los kann gehen!!!
Wohooooo.. Alleine am Strand!


Mein Lieblingsdesert: Pavlova!!!


Wandern in New South Wales - Pigeon Mountain 

"Gib Hautkrebs keine Chance!"



Noelies Wildlifeerfahrungen...

Stundenlanges Wandern zahlt sich aus: Blue Mountains




Mitten in den Bergen gab es eine deutsche Bäkerei! Whooohoooooo






Ein Zimmer Wohnung mit Küche und Outdoor area




We LOVE RAIN




Hier in Townsville wurde vor drei Tagen ein 6 m langes Krokodil gespottet als es am Strand eine Schildkröte verspeist hat und in Byron Bay wurde vor vier Tagen ein Mensch von einem Hai zum Frühstück verspeist.... Beides also absolut charmante Orte. Aber was wäre dass Leben ohne ein bisschen Risiko J

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