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Donnerstag, 16. August 2012

Tauchen, Vulkane und Surfen...

Erstmal ein riesiges LO SIENTOOOOOO! Ich lebe noch, hatte aber zu gutes Wetter und aufregende Tage um an meinem Blog zu "arbeiten"!!


So... wo fang ich nur an??

Es is fuenf Uhr nachmittags, meine Bauchkraempfe haben sich gebessert und es regnet. Die beste Zeit um mal wieder was von mir hoeren zu lassen. "Montezumas Rache" hat mich erwischt. Nicht zu schlimm aber es hat gereicht. Fuer alle die noch nicht in Zentral- oder Suedamerika waren: Von Montezumas Rache spricht man wenn die Darmflora nicht mehr im Gleichgewicht is :) Montezuma war der letzte Herrscher der Atzteken bevor die Spanier alles in Grund und Boden stampften. Die Eroberung Tenochtitlans, bei der Montezuma auch starb, ist wahrscheinlich nicht nur der Streitmacht Spaniens zuzuschreiben sondern auch den Pocken die sie mitgebracht haben. Wie ihr Euch denken koennt, kamen diese mit der neuen Krankheit nicht zurecht!! Kurz vor seinem Tod hat Montezuma der Legende nach einen Fluch ausgesprochen, dass alle Eindringlinge in seinem Land die Rache zu spueren bekommen sollen.... Danke Monte! Ich spuere es!!!


Der letzte Eintrag entstand vor gefuehlten hundert Jahren weil ich seitdem mega viele Dinge erlebt habe. Ich versuche mich kurz zu halten weil ich euch nicht mit ueberfluessigen Details (wie sonst immer :) langweilen will und ich nachher noch auf den Huegel will um meine Hamburger Jungs zu besuchen! Muss mal wieder an meiner Muttersprache arbeiten, sonst verlern ich alles :)




Nach Guatemala bin ich weiter nach Honduras gereist. Besser gesagt auf die Islas de la Bahia, auch Bay Islands genannt. Eine Inselgruppe in der Karibik, mit der Faehre vom Festland in einer Stunde zu erreichen. Auf dem Weg zur Insel Utila kamen einige Maegen ins Schaukeln. Vor allem die, der Europaer. Auf und nieder, immer wieder, hammas erste gestern gmacht... Noch mal Karibik also :) Die Sonne brennt morgens vom ersten Kaffee an bis zum letzten Rum runter wie in einem Huehnchengrill, die Muecken haben ein Schild um den Hals haengen auf dem steht: Vorsicht Malaria! und die alkoholisierten Raufbolde tummeln sich nachts in saemtlichen Strandbars. Hahahaha.. wenn ich den Satz les hoert es sich furchtbar an! Ich muss aber sagen ich hatte dort eine fabelhafte Zeit. Besonders, weil ich dort meinen Tauchschein gemacht habe! An alle "Buddys" unter Euch: Im naechsten Sommer werden saemtliche Seen und gesunkenen Schiffe in Deutschland unsicher gemacht! Der Kurs dauert ein paar Tage und ich war sehr begeistert wie alles aufgezogen wurde. Theorie, langsames Vortasten mit saemtlichen Geraeten im seichten Wasser, bis wir nach ein paar Tagen bis auf 18 m runter gingen. Ich haette nie geglaub dass die Unterwasserwelt so faszinierend ist! Die Bay Islands liegen am zweitgroessten Riff der Welt, gleich hinter dem Great Barrier in Australien. Leider hatte ich keine Unterwasserkamera sonst wuerde ich Euch ein paar Eindruecke schicken, so muessen Worte reichen. Ich musste waehrend der ganzen Zeit an meine Beatmungspatienten denken. Liebe Kollegen: Ich kam mir vor wie an ner CPAP/DU-Kiste ohne DU! So schlimm kann Weaning nicht sein.. Vielleicht sollte ich meine Facharbeit nochmal ueberdenken :) Wenn man mal den Trick mit dem neutralen Auftrieb raus hat (ich hoffe es heisst so, ich hab den Kurs naemlich zweisprachig gemacht. Deutsch um mich daheim mit jemand unterhalten zu koennen und Englisch um mich hier mit allen anderen verstandigen zu koennen) ist das dahintreiben lassen der Wahnsinn.. Man kann Saltos unter Wasser schlagen, wie Buddha im Wasser meditieren oder die andere Welt bewundern. Es kommt einem vor wie eine riesige Wiese, voll mit Blumen die man noch nie gesehen hat, auf der sich Tiere tummeln von denen einem als Kind Schauermaerchen erzaehlt wurden. Und es ist gar nicht soooo einfach vor einer Moraene zu fliehen denn unter Wasser sind die Bewegungen wie in Zeitlupe! Neben den Korallen, welche uebrigens schon seit 400 Mio Jahren existieren, haben wir Nurse sharks (Krankenschwesternhaie), Parrotfish, Christmastreeworms und vieles mehr gesehen. Ausserdem hab ich nach dem letzten Tauchgang noch eine Erfahrung gemacht: nicht helfen!!! In einer Bar bekam ein junger Hollaender eins auf die Ruebe waehrend ich mir grad was an der Bar bestellt hab. Da er direkt neben mir stand und geblutet hat wie ein Schwein hab ich versucht ihn zu beruhigen und wollte seine Kopfplatzwunde checken. Als ich mir seien Kopf anschaun wollte kam der Local zurueck, mit einer dickwandigen Whiskeyflasche in der Hand... Und BANG... hat er den Hollaender "geflaschlt"! Nachdem ich die Scherben aus meinem Haar gezupt hatte ging ich (keine Sorge: natuuuuerlich mit Leuten aus meinem Tauchkurs) zurueck zur Hostel. Falsche Zeit, falscher Ort... aber es gibt einem natuerlich zu denken.... besonders als ich den Kerl am naechsten Tag mit einer Nacht vom Auge bis zum Kinn auf der Strasse gesehen hab.





TREETANIC in Utila, 3.beste Bar der Welt... der Besitzer mosaikt ALLES selber






Am Tag nach dem legendaeren Sun Jam gings dann weiter nach San Pedro Sula. Hoert sich nett an, ist aber eine der gefaehrlichsten Staedte der Welt. Mir blieb aber nichts anders uebrig als diese Route zu waehlen und eine Nacht dort zu verbringen um tags drauf weiter nach Nicuragua zu reisen. Ein bisschen gruselig wars schon, als ich im Dunkeln am Busterminal stand. Die Leute dort waren aber alles andere als zwielichtig. Einer lieh mir sein Handy um in meiner Hostel anzurufen, ein ca zehnjaehriger Bub hat mich zum Treffpunkt gebracht und der Mann der mich schliesslich sicher an mein Ziel gefahren hat konnte mir einiges ueber Honduras erzahlen. Vor allem hat er sich gefreut dass ein paar Tage vorher SPANIEN gegen HONDURAS im Fussball verloren hat :) Die Olympischen Spiele verbinden alle Nationen!!!


Uebernachtig, ausgelaugt und muede kam ich in Nicuragua an der Grenze an. Ein Durcheinander vom Feinsten. Wir mussten alle aussteigen, Rucksaecke auspacken und zur Kontrolle marschieren. Derweilen bist du von ca 100 Leuten umgeben die irgendetwas verkaufen wollen, dich um Geld anbetteln oder Waehrungswechsel anbieten. Nachdem ich mir meinen Weg durchgeboxt hab und endlich vorne an der Kontrolle angelangt war kam ein Mann auf mich zu und meinte: neee... passt schon! kannst wieder umdrehen, wir fahren weiter! WAAAS??? warum bin ich nochmal ausgestiegen??? Manchmal ist hier alles ein bisschen verrueckt. Ich liebe und hasse es. Keine Deutsche Gruendlichkeit aber es ganz schoen verunsichernd wenn man dann ohne Eingangsstempel im Bus sitzt und nicht weis ob das ez alles so seine Richtigkeit hat!!


Die Landschaft hat sich veraendert. Statt Kristallklarem Wasser, weissem Sand und Muecken sieht man im Norden Nicuraguas Berge, satt gruene Landschaften und viele Kuehe. Ziemlich abgemagerte.. In Granada hab ich mir zum zweiten Mal Bedbugs, zu deutsch: Bettwanzen eingeholt. Ein Parasit wie er im Buche steht! Ich hasse sie und sie lieben mich! Wie die Muecken... Seit Wochen frage ich mich welchen Zweck diese Viecher in unserem Oekosystem haben?? Bitte schickt mir die Antwort oder die Loesung fuer mein Problem: DIE VIECHER! Bettwanzen sind kleine gemeine Tiere, die sich in Ritzen, hinter Bilderrahmen oder sonstigen dunklen Loechern aufhalten und Nachts rauskommen. Sie gehen nach Koerperwaerme und saugen Blut. Was oben reingeht, muss hinten wieder raus. Die Wanzen hinterlassen kleine schwarze Punkte auf dem Bett und einen voellig zerstochenen Koerper. Ein Stich der Bettwanze juckt (nach meiner doppelten Erfahrung) wie 100 Mueckenstiche. Ez koennt ihr Euch selber zusammenreimen wie ich mich nach einer massiven Attacke gefuehlt habe. Beim ersten mal haben sie meinen GANZEN Koerper maltretiert, beim zweiten mal wurde nur meine Taille in Beschlag genommen....


Zurueck zu Granada. Eine kleine Kolonialstadt die am Fuss des Mombacho Vulkans liegt und an den Nicuraguasee grenzt ist eine internationale Flaniermeile. Beim Pizzaessen hoert man saechsisch vom Tisch nebenan und beim Trinken im Irishpub kann man die Horde "Freiwilliger" aus den Staaten nicht ueberhoeren. Die Stadt wurde vom Spanier Francico Cordoba gegruendet, ein Handelsplatz vom Feinsten entstand. Sogar die Waehrung hier wurde nach diesem smarten Kerl benannt, man zahlt in Cordobas! Ein paar hunderter beim Essen sind also nix :) In Granada selbst hat mich nicht viel gefesselt aber es war schoen mal einen Tag im Internet zu verbringen mit Freunden zu quatschen und allerhand von daheim zu erfahren.


Granada war fuer mich eher ein Traveller-Umschlagplatz, was mich interessiert hat war die Isla de Ometepe. Die groesste vulkanische Insel in einem Suesswassersee!! Eine wilde Bus-, Taxi-, Bootfahrt spaeter war ich meinem Ziel schon sehr nah! Zwischen baumhausartigen Schlafsaelen und Billiardtischen hab ich mich schnell einfunden und meine Tage dort geplant. Ums relaxt anzugehen hab ich mir ein Radl geliehen und bin zu einem Wasserfall gefahren. Die beste Strasse die ich je gefahren bin! Mountainbiking im Oberpfaelzer Wald is ein Dreck dagegen1! Nach 1,5 Stunden war ich endlich am Eingang unten am Berg angekommen und nachdem ich ein paar Mark gezahlt hatte durfte ich mich auf die Wanderung nach oben machen. Auf halber Hoehe zum Gipfel des kleinen Vulkan, genannt Madera, stuerzt sich das Wasser in ein kleines Becken. Das Naturschauspiel wars wert ueber eine Stunde steil nach oben zu huepfen. Von Muecken nach unten gejagt war ich ganz schoen kaputt! Wochenlang ohne Sport durch Mittelamerikanische Tortilla, Reis und Burrito Laender ziehend war mir nicht klar wie unfit ich im Moment bin!! Hilft nichts.. irgendwie musste ich ja nach Hause kommen. Also wieder rauf aufs Radl und die Steinpiste zurueck. Wie gesagt, das war mein Ausspanntag, denn am naechsten Morgen gings um fuenf morgens los zum "Base" von "Concepcion" (Die Empfaengnis), dem groesseren der beiden Vulkane. Wenn schon Vulkan, dann der grosse den weniger Gringos machen, dachte ich mir. Jaaaaaa.. nach den ersten 40 Minuten hab ich den Bergfuehrer gehasst der losgesprintet ist als waeren 10 Loewen hinter ihm her. Nach weitern 30 Minuten hab ich mich selber gehasst, weil ich mich dafuer entschieden hab den hoeheren Vulkan zu machen. Nach der darauffolgenden Stunde habe ich den deutschen Tischtennisprofi, der mit mir hoch ist gehasst weil er deutsche Schalger gesungen hat und den Fueher zum Lauftempo gebracht hat. Nach einem kurzen Regenschauer, Wolken und gefuehlten 4 Litern Schweiss haben wir eine Pause gemacht und ich hab mich umgedreht und alleine dieser Ausblick hat alle Muehen entschaedigt! Die Wolken hatten sich verzogen und mein Blick streifte ueber die ganze Insel. Links und rechts konnte man entfernt Affen schreien hoeren und ganz nah zirpten einem die Grillen allerhand ins Ohr. Nach insgesamt 3,5 Stunden hatten wirs geschafft: 1600 UND 10 (!) Meter. Oben am Gipfel stieg einem der faule Geruch von Eiern in die Nase, die Schwefelschwaden umfingen einen und sobald man sich hinsetzt kommt es einem vor als haette jemand die Sitzheizung angeschalten.. soooo und nicht anders stell ich mir einen Vulkan vor! Unser nicuragischer Kraxler hat gemeint wir haetten sehr viel Glueck, denn normalerweise sind die Sicherverhaeltnisse nur im April so klar und unterm Jahr gibts nur ca. 15 Tage in denen es so schoen dort oben ist. Glueckspilz!! Dort oben angekommen hab ich nur ein bisschen das Gipfelkreuz und ein Augustiner vermisst :) Nach weiteren drei Stunden und hunderten von Fluechen spaeter kam ich unten zwischen Bananenstauden wieder an. Ich fuehlte mich wie ein alter Gaul der seine Knie nicht mehr unter Kontrolle hat. Eines der schlimmsten Gefuehle, wenn man denkt man klappt in den Kniekehlen zusammen wie ein Taschenmesser... Runterwaerts konnte ich ein paar Stunden an meinem Spanisch arbeiten und so hab ich erfahren, dass wir schon sehr flott den Berg rauf und runter sind denn normalerweise braucht er fuer eine Tour ueber sieben Stunden... Wegen mir haett ma uns nicht so schicken muessen :)




Blick vom Festland auf Ometepe, links CONVULCION




Falls der Vulkan ausbricht gehts DAAAAA lang



Oben aufm Berg



Noch Tage spaeter hatte ich den Berg bei jedem Schritt dank meiner Oberschenkel in Erinnerung! Vor lauter schmerzhaften und atemberaubenden Erinnerungen haett ichs fast vergesssen zu erwaehnen: der Vulkan ist 2010 das letzte Mal ausgebrochen und vor 50 Jahren hat er das letzte mal richtig gespuckt.


Gerade befinde ich mich in San Juan del Sur in Nicuragua und hatte meine erste Surfstunde! Ich bin froh wieder im Wasser zu sein. Am liebsten wuerd ich immer am Wasser bleiben.. wenn die Muecken nicht waeren :) Stehen klappt schon ganz gut mit nem grossen Brett, rauspaddeln is die groessere Herausforderung. Ich bin jedenfalls ganz stolz auf mich!









Allererster SURFTAG


Vielleicht schaffe ich es ab ez wieder haeufiger meine Eintraege zu machen... Ich hoffe es zumindest



...Mehr dazu beim naechsten mal! Hier ist Schildibrutzeit :)

Liebste Gruesse an dahoam!




Kleine Korallenlektuere der Uni Stuttgart (Bedeutung der Korallenriffe):

Riffe als Klimastabilisatoren
Riffe sind in den Kohlenstoff-Kreislauf eingebunden, indem sie Kalk binden:
Ca2+ + 2HCO3- ---> CaCO3 + CO2 + H2O
CO2 wird aus der Atmosphäre im Meer gelöst und reagiert dort mit Wasser:
2 H2O + 2CO2 ---> 2HCO3- + 2H+
Das Bicarbonation steht also mit dem im Riff ausgeschiedenen Kalk im Gleichgewicht. Bicarbonat besitzt zusammen mit anderen Ionen im Meer eine Pufferwirkung, ohne die würde der Säuregehalt im Meer stark schwanken, was die Organismen nur schlecht vertragen. Es würde sich auch die CO2-Löslichkeit im Meer ändern, was das CO2-Gleichgewicht stören und damit das Klima verändern würde.Das CO2, das bei der Kalkbildung entsteht, wird von den Zooxanthellen, den Korallensymbionten, die eine CO2-Fixierung betreiben, durch die Photosynthese direkt verbraucht. Es trägt also nicht in der Atmosphäre zum Treibhauseffekt bei. Möglicherweise kann von diesen Symbionten auch direkt CO2 aus der Atmosphäre verbraucht werden, was zur Senkung des CO2-Gehaltes führen würde. Die Zooxanthellen wirken sozusagen als Pumpe, die CO2 absaugen, so dass sich das Gleichgewicht verschiebt und die Kalkbildung beschleunigt wird.
Auch fossile Riffe verbrauchen CO2 durch die Verwitterung. Es entstehen Bicarbonationen, die zur Kalkbildung entzogen werden, so dass das CO2-Gleichgewicht und damit das Klima stabil bleiben.