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Freitag, 28. September 2012

I´m coming home...

Wie die Zeit verrennt.... Meine Abenteuer endet heute nach drei Monaten. Ich kann mich noch nicht ganz mit dem Gedanken anfreunden zurück in die Realität zu fliegen. Eine neue aufregende Zeit faengt nun mit nem Studium in der Landeshauptstadt Bayerns an. Aber im Moment schwelge ich mehr den wunderschoenen Momenten die ich auf meiner Reise hatte hinterher, als dass ich mich auf den neuen Lebensabschnitt freue. Ich habe meinen Blog ein bisschen vernachlaessigt aber es war einfach nie schlechtes Wetter und die viel zu tun ;) Das letzte mal als ich von mir hören liess war ich noch in Guatemala und hab von Vulkanbesteigung getraeumt und Kanufahrten unternommen. Dem Vulkan ist uebrigens eine Woche spaeter der Kragen geplatzt und sehr viele Leuten mussten evakuiert werden. Oder hab ich doch schon über Christobal de las casas auf ueber 2000 m Hoehe in Mexiko geschrieben? Nach dem Hochland fuhr ich ins heisse Puerto Escondido, dem Surfmekka Mexikos. Dort schlaegt die beruechtigte „Mexikanische Pipline“ ans Land. Aber auch fuer kleine Mirisurfer gibts schoene Pointbreaks... Nach ein paar Tagen ueben wollt ich gar nicht mehr aufhoeren weil ich besser und besser wurde!! Endlich! Hat auch lange gedauert. :) Aber man sagt ja: man soll gehn, wenns am schoensten ist und deshalb fuhr ich weiter nach Oaxaca gesprochen zurueck ins Hochland. Busfahrtgeschichte Nr. 1: Ich nahm den Nachtbus von Puerto nach Oaxaca. 12 h Serpentinenfahrt... Um ein Uhr Nachts gabs nen riesen Knall und mich hats aus dem Sitz katapultiert. Einige Leute standen auf dem Gang und links neben uns auf der Strasse standen zwei Autos mit angeschaltener Warnblinkanlage. Das verrückte war, dass der Busfahrer einfach weiterfuhr. Da keiner recht redete oder zum Busfahrer ging legte ich mich auch wieder auf mein Ohr. In Oaxaca angekommen mussten wir dann geschlagene 20 Minuten warten bis wir den Bus verlassen konnten und dann sah ich das Malöhr: der ganz Bus war vorne eingedrückt und deshalb konnte der Fahrer von innen und seine Kameraden von draussen nicht die Tür öffnen... Da musste man dann doch mal hinterfragen! Die Nachtbusse von der Küste ins Inland werden oft überfallen weil sich an Board oft viele Touristen befinden und damit auch Geld. Die zwei Autos am Strassenrand waren also nicht zufällig dort und dass der Busfahrer einfach weitergefahren ist machte dann auch Sinn.... Wir sind also knapp einem Überfall entkommen! Busfahrtgeschichte Nr. 2: Als ich von Oaxaca nach Mexiko D.F. gefahren bin sind dem Bus ein paar Autos hinten drauf geknallt und als ich mich an meinem Fensterplatz umdrehte sah ich wie ein Auto am Bus seitlich entlang rast und sich zweimal überschlagt. Wir, die Busfahrgäste mussten daraufhin den Bus wechseln und die Ankunft in der Hauptstadt Mexikos verzögerte sich um Stunden. Mexiko D.F., die Hauptstadt Mexikos! Wieviele Schauermärchen hatte vor und während meiner Reise ich darüber gehört? Die Geschichten handelten immer über Mord, Totschlag, Raub und andere zwielichtige Sachen. Jetzt muss ich euch sagen: Ich lebe noch und hab mich mit saugeilen Klamotten dort eingekleidet! D.F. hat so seine Probleme. Aber wie in jeder anderen Großstadt Lateinamerikas gibts einfach Ecken in die du lieber nicht gehst dann passiert generell auch nichts! Die Atzteken haben sich da schon ein gutes Fleckchen ausgesucht. Der Legende nach sind die „Mexikos“ durch die Steppe gezogen und haben nach dem vorausgesagten Zeichen gesucht... Im Tal in dem nun die Hauptstadt aus allen Nähten platzt fanden sie dann endlich den Adler auf einem Baumstamm der eine Schlange verschlingt. Somit hatten sie ihr Ziel erreicht und liessen sich auf einer kleine Insel im See nieder. Ihre Herrschaft hielt aber nicht allzulange an weil dann die Spanier das Land „überfielen“. Montezuma, der damalige Herrscher dachte Cortes) der Anführer sei ein lang ersehnter Gott und überhäufte ihn daraufhin mit Gold und Gastfreundschaftlichkeit. Die Spanier habens natürlich ausgenutzt indem sie tonnenweise Reichtümer nach Hause schickten. Irgendwann war auch das nicht mehr genug und mit Hilfe von anderen Stämmen eroberten sie das ganze Reich, ruinierten alles und bauten schließlich das heutige Mexiko auf. Mexiko Stadt kämpft mit 3 grossen Problemen: Überbevölkerung: Mexiko D.F. (also die Stadt) hat fast genausviele Einwohner wie ganz Australien, nämlich 22 Millionen Leute! Alles platzt aus den Nähten! Smog: Wo viele Menschen leben gibts auch viel Luftverschmutzung. Da es auch immer sehr heiß und stickig ist hängt es immer eine Suppe über der Stadt. Die Regierung versucht dagegen anzukommen in dem sie verschiedene Nummernschilder rausgibt. Gelb darf zum Beispiel nur Montags, Mittwochs und Sonntag fahren. Rot dafür Dienstag und Samstag. Die einzigen die jeden Tag ein fahrbares Untergeschoss haben sind die Reichen... die kaufen sich einfach zwei Autos. Wasser: Mexiko ist die einzige Hauptstadt durch die kein Fluss führt. Früher lag es an einem großen See, der aber nach einer längeren Dürreperiode wahnsinnig geschrumpft ist. Um dem sich aus der Not zu helfen baute man man Staudämme an Flüssen und seit dem werden Wassermassen kilometerlang über Gebirgszüge in die Haupstadt gepresst. ADIOS AMERICA CENTRAL & HELLO CALIFORNIA was soll ich über San Francisco schreiben? Die Stadt von Peace, Love und Goldrausch ist so vielfältig dass es schwierig ist alles in Worte zu packen. Von der Fisherman´s Warft, über Ashbury & Haight bis zum schlechtesten Waxfigurenmuseum gibts einfach alles! Bilder sagen mehr als tausend Worte und deshalb werd ich Euch einfach damit überfluten. ;) PIER 39 Miri beim berühmten Cabelcar fahren Golden Gate Bridge Al Capone Die Highlights von L.A., der Stadt der Engel
Der Schluss meiner Reise mit meinen alten Freunden in Colorado, in den Rocky Mountains So.... dass wars nun leider! Für Spenden bin ich sehr dankbar, denn dann kann ich bald wieder reisen gehn und Euch weiters aus der Welt erzählen ;) Ich hoff wir sehn uns alle bald mal wieder auf das eine oder andere Glas karibischen Rum oder bayrische Fass Bier! Danke an Alle die mir so liebe Nachrichten und pushende Kommentare in den Monaten meiner Abwesenheit geschrieben haben... ich glaube ich hätt sonst nicht so lange mit der Schreiberei durchgehalten! ADIOS, GOODBYE und PFIAD EUCH, bis bald!!!!

Freitag, 14. September 2012

Adios america central - Hello California!

Alles ist anders! Tausend Leute, riesen Gebaeude und Englisch! Bin heute abend in San Francisco, California angekommen. Es ist kalt!!!!! Musste mir erst mal Schuhe kaufen weil ich in meinen Flip Flops wahnsinnig gefroren hab.

Die letzten Wochen habe ich in dem Land verbracht, in dem ich auch angefangen habe. Nur die Seite hab ich gewechselt. Meine ersten Wochen in Zentralamerika hab ich an Mexikos Karibikseite verbracht. Ausgeschlichen hab ich sie im Hochland, der Pazifikkueste und der Hauptstadt Mexico D.F.!

Von Guatemala aus hab ich mich auf eine wahnsinnig lange Busfahrt gemacht und bin auf 2100 m Hoehe in Christobal de las Casas angekommen. Da bleibt einem doch glatt die Luft weg wenn man mit dem Rucksack den Berg zur Hostel hochgehen will. Unterm Tag recht warm, friert man Nachts bei Regen! So stellt man sich Mexiko eigentlich nicht vor, oder? :) Christobal war vormals die Hauptstadt Chiapas (einem Staat Mexikos)und hat ebenfalls eine gute Geschichte. 1994 haben die "Zapatistas" das Regierungsgebaeude besetzt und somit fuer internationalen Medienrubel gesorgt. Die EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional) erklaerte der Regierung den Krieg und versuchte sich fuer die Rechte der Indigenas einzusetzen. Mit dem Aufstand blieb aber auch der Tourismus aus und somit auch das Geld das durch den Tourismus eingenommen wird. Einfach mal nachlesen, wirklich interessant:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zapatistische_Armee_der_Nationalen_Befreiung

Von Christobal aus bin ich nach Palenque in den Dschungel gefahren. Innerhalb ein paar Stunden 2000 m weiter runter in ein heiss, schwueles Klima. Puh! Das kann dem Kopf schon ganz schoen zu schaffen machen. Palenque ist eine der schoensten Ruinen Mexikos. Sie liegen auf gleicher Hoehe wie Tikal in Guatemala und deshalb ist die Vegetation aussen rum auch sehr aehnlich. Allerding wirkt Tikal noch richtig mystisch wenn man morgens die dampfenden Steinbauten aus dem Dschungeldach rausspitzen sieht. Im Gegensatz dazu ist Palenque wie ein Park angelegt und verliert dadurch ein bisschen an Atmosphaere. Nach meiner Nacht in der "Jungelhostel" besuchte ich noch einen Agua Azul und Misol-Ha, Wasserfaelle und 500 Kaskaden mitten im Jungel die zum Baden einladen. Am gleichen Abend fuhr ich zurueck nach Christobal und nahm den Nachtbus nach Puerto Escondido. Ich kam mir vor wie ein Busfahrer, soviel Zeit hab ich in dem Verkehrsmittel verbracht! Puerto Escondido liegt an der Pazifikkueste und ist ein weiters Surfmekka. Direkt am Strand vor den kleinen Restaurant befindet sich die "Mexikanische Pipeline", die groesste Welle Mexikos.

http://www.puertoescondidoinfo.com/pesurf.html

Nix fuer die Miri! Die sind doch eine Nummer zu gross :) Deshalb bin ich an den Pointbreak am anderen Ende des Strands gezogen. Direkt in einer Huette am Strand wohnen und in der Frueh zum Surfen gehn ist schon ein Luxux, muss ich sagen! Hat mich auch sehr an El Tunco erinnert weil genauso wenig "los" war. Die kleine Schotterpiste wird eigentlich nur von dicken SUV's, die mit Boards vollgeladen sind, genutzt.

Nach Escondido gings noch nach Oaxaca (gesprochen Wah-ha-ca)die fuer seine Kuenstler und aussergewoehnliche Kueche bekannt ist. Museumsbesuche - mal was anders :). Es war sozusagen die Vorbereitung auf die Millionenstadt Mexico D.F. (Distro Federal, wie Washington). Dort habe ich die letzten Tage verbracht. WOW!! Insgesamt wohnen im gesamten Bezirk 22 Millionen Menschen, das sind mehr als in ganz Australien!!!! Man kann sich vorstellen dass die Bevoelkerung deshalb auch mit einigen Problemen zu kaempfen hat. Smog und Platzmangel ist eine Sache, das groesste ist allerdings die Wasserversorgung. Mexico Stadt ist die einzige Millionenstadt die nicht direkt an einem Fluss liegt. Nach einer Duerreperiode ist der naheliegende See zu einem Minimum verkuemmert.... Seitdem wird weiter weg gelegener Fluss aufgestaut und ueber Berge gepumt um die Leute mit Wasser zu versorgen.

Es faellt mir gerade sehr schwer mich auf meine Worte zu konzentrieren weil hinter mir wildgewordene Backpacker "Stand by me" und "Love is in the air" beim Karaoke abend lauthals rausschmettern :)

Mexiko Stadt ist der Wahnsinn und wenn man sich an gewisse "Regeln" haelt auch gar nicht so gefaehrlich wie jeder erzaehlt. Wie in jeder anderen grossen Hauptstadt gibt es hier auch Gewaltprobleme.. Gewohnt hab ich in der besten Hostel der ganzen Stadt, dass behaupte ich zumindest. Im 7. Stock gabs ne Dachterasse mit Bar, Aussicht auf den grossen Stdtplatz gratis!


Bilder werd ich demnaechst mal wieder hochladen!

Pfiad Euch... bis dahin! Die Miri

Freitag, 7. September 2012

Hola amigos!

Als ich das letzte mal von meiner Reise erzählt habe, war ich in Nicaragua um Surfen zu lernen. Schwieriger als ich dachte!! Hab mittlerweile meine Karriereplaene zum 2. Kelly Slater an den Nagel gehaengt und beschlossen das Surfen “nur” als Hobby zu sehen :)

In den letzten paar Wochen habe ich 4 Grenzen ueberschritten und bin mittlerweile wieder in dem Land angekommen, in dem alles angefangen hat: MEXIKO!

Nicaragua. Vulkane, Berge, gruene Wiesen und “surf”. Mein Plan ist und war ab hier an der Pazifikkueste entlang hochzuduesen. Nicaragua ist so vielfaeltig, belassen und wild-natuerlich. Manche vergleichen es mit Costa Rica vor 15 Jahren. Costa Rica hat sich mehr zu einem Disneyland fuer Erwachsene entwickelt und das spiegelt sich natuerlich auch in den Preisen wieder... Das war einer der Gruende warum ich nicht noch weiter gen Sueden gezogen bin. Zurück zu Nicaragua und dem Surfen! Wie gesagt ist das Land zwischen Honduras und Costa Rica noch relativ unberuehrt und nicht auf grossen Tourismus ausgelegt. Ein paar lokale Surfer haben erzaehlt dass sie vor 15 Jahren noch stundenlang in der Hitze zu den besten Wellen gelaufen sind nur mit einer Flasche Wasser und dem Board in der Hand. Seit dem die ersten wellensuchenden Touristen gekommen sind gibt es Shuttelbusse von den Doerfern zum Strand. Da Surfer aus dem Ausland gutes Geld dafuer hinlegen koennen Locals meist einfach aufspringen. Tourismus ist also nicht immer schlecht!
Es gibt ein paar Regeln die man beim Surfen beachten muss.
NUMMER EINS: Komm nie einem Local der mehrere Preise gewonnen hat in die Welle!
NUMMER ZWEI: Paddel!! und hoer erst auf wenn du hinter den Wellen bist! Ansonsten kaempft man stundenlang um rauszukommen.

Nach Playa Los gigantes, El colorado usw. zog es mich dann aber nach El Salvador, dem kleinsten Land in Zentralamerika mit der hoechsten Bevoelkerungsdichte. Es liegt direkt am Pazifik, dahinter kommen nur Berge! Es gibt nur ca. 1 % Prozent Indigene Bevoelkerung was komisch ist wenn man zwischen Nicaragua und Guatemala ist... Das liegt daran dass es irgendwann in den 30ern verboten war die traditionelle Kleidung zu tragen und die Ursprache zu sprechen. 48 % der Bevoelkerung leben unterhalb der Armutsgrenze, was dazu fuehrt dass die Gewaltbereitschaft um einiges hoeher ist. Die hohe Mordrate hier (12 Menschen pro Tag) hat eher mit Bandenkriegen zu tun. 1980 bis 91 herrschte hier Buergerkrieg weil die Spanne zwischen Reich und Arm riesig war. Noch gar nicht so lange her, ne? Und veraendert hat sich nichts. Deshalb lebt fast von jeder 3. Familie ein Mitglied in den Staaten um Geld nach Hause schicken zu koennen. Apropos Geld: die Waehrung hier ist US Dollar... und es gibt 1 Dollar Muenzen :)

Die Busfahrt an sich war schon eine Herausforderung. Los gings um 3 Uhr morgens in Managua, der Hauptstadt Nicas. Ab 7 Uhr morgens werden dann die Fernseher eingeschalten. Ach ja, die Fernseher... sowas gibts bei uns glaub ich nicht! Man gewoehnt sich an alles :) Es gibt meistens 4 Fernseher im Bus, die in voller Lautstaerke Liebeskomoedien, Horrorfilme oder “Hunde-Retten-die-Welt-Filme” zeigen. Und zwar einen nach dem anderen.... Nix mit Ruhe. Ich bin so froh das ich mit einem tiefen Schlaf gesegnet bin, ansonsten wuesste ich nicht wie man das aushalten kann. An der ersten Grenze (Nicuragua - Honduras) mussten wir eine Stunde warten weil irgendein Gringo seinen kompletten Koffer voll mit Kameraausruestung, Kabeln und Mehrfachsteckdosen voll hatte. Man bekam das Gefuehl Nicaragua will nicht dass Bildmaterial rauskommt und Honduras kein Bildmaterial von sich haben will! Das ganze kostete uns an der naechsten Grenze (Honduras - Salvador) wieder ein ewig Zeit aber das war gar nicht das Highlight an der Grenze. Kurz nach dem Uebergang fuhr der Bus auf eine Art Parkplatz der allerdings recht verlassen wirkte. Wir mussten alle aussteigen und uns entlang einer Mauer aufstellen. Hoert sich gar nicht sooo schlimm an, wenn man sich allerding 4 uniformierte, bitter dreinblickende Kerle mit fetten Maschinengewehren bewaffnet vorstellt die vor einem auf und abgehen wirds einem schon anders. Noch bizarrer wird das ganze wenn man in einem “Killerameisennest” steht und sich auf Spanisch mit den “Beamten” unterhalten soll. Man weisst nie was an diesen Grenzuebergaengen so alles abgeht! Mit 4 Stunden Verspaetung kam ich dann endlich in San Savlador, der Hauptstadt El Salvadors an. Es gibt immer schlimme Geruechte ueber die Hauptstaedte aber Salvador hat wohl, neben Guatemala-City die groessten Probleme. So schnell wie moeglich hab ich mich aus dem Staub gemacht und bin nach El Tunco gebraust. El Tunco ist ein kleines Dorf am schwarzen, steinigen Sandstrand mit 3 weltbekannten Wellen. Die Leute kommen aus ueberall her und das Dorf besteht irgendwie nur aus haengengebliebenen Surfern, Ausprobierern oder lokalen Profis. Ich beschloss zu bleiben. “Entschleunigt” ist wohl das beste neudeutsche Wort dafuer... Jeder nimmt hier mal nen Gang raus und nach 2 Monaten reisen und entdecken hat das mal ganz gut getan! Zumindest wars so unter der Woche. Am Wochende trudelten sie dann ein... Reiche Salvadorenos, die in den 2 Surfshops Klamotten kaufen und in den Restaurants am Strand ihr Geld verprassen. Verwunderlich war fuer mich nur warum sie sich, teilweise voll bekleidet, mit Sonnenhut ins ca. 10 cm tiefe Wasser legen und sich da rumkugeln!? Nachdem ich mir das Spektakel den ganzen Tag von den Wellen aus angeschaut hab ging mir ein Licht auf. Wahrscheinlich koennen einige davon gar nicht schwimmen!! Dass ist meine Erklaerung, alles andere macht fuer mich keinerlei Sinn..

Montag Morgen war dann wieder sooo erholend ruhig und ich ging in aller Herrgottsfrueh mit den anderen raus ins Wasser. Fast keiner in den Wellen! Hach wie schoen.. Ich brauchte also keine Angst haben irgendjemand in die Quere zu kommen oder aehnliches. Die Wellen waren etwas rauer und kraeftiger und wegen dem Regen die Nacht vorher waren alle Steine vom Strand weggespuelt... Mit ner Schuessel Musli hab ichs mir danach vor dem Laptop gemuetlich gemacht und Mails gecheckt. Dabei haetts mich fast vom Stuhl geschmissen... Eine besorgte Mail von meinen Maedls mit nem Link zu N24 in dem Stand dass fuer ganz Salvador eine TSUNAMI Warnung herrscht machte mir ein wenig Sorgen.. 150 km vor dem Strand an dem ich mit den Wellen spielte gabs ein Erdbeben der Staerke 7.6 und daraufhin wurde die Tsunami Warnung ausgesprochen. Weder vom Erdbeben noch vom Tsunami hab ich irgendwas mitbekommen und als ich in der Hostel rumfragte wusste auch keiner was davon. Komisch.. den alle hier sind Surfer und das einzige was die den ganzen Tag machen ist Wetter, Wind und Wellenvorschauen lesen. Die einzigen die mitten in der Nacht mit ihren Paessen bewaffnet ins obere Stockwerk fluechteten waren eine Horde Australier weil der Papa von daheim angerufen hat und die Warnung durchgegeben hat... :) Soviel zum schnellen Warndienst... Mir gehts jedenfalls hervorragend und ich geniesse jede Minute hier!

http://www.n24.de/news/newsitem_8170730.html


Nach Salvador gings weiter nach Antigua, Guatemala. Ja genau, Guatemala.. da war ich schon mal. Ich mag “Guate” einfach. Liebe, hilfsbereite Leute und atemberaubende Natur. Antigua ist die fruehere Hauptstadt Guatemalas, eine wunderschoene, bunte Kolonialstadt umgeben von drei Vulkanen. Fuego und Pacaya - mehr oder minder aktiv und Agua, weil der Krater mit Regenwasser vollgelaufen war und aufbrach. Mein Plan war den Pacaya zu besteigen und von der Terrasse meiner Hostel aus konnte man ihn schon beim Fruehstuecken bewundern. Leider war er die kompletten Tage in dicke Wolken gehuellt und es sah immer ein bisschen nach Regen aus. Schlechte Bedingungen um einen Vulkan zu besteigen... So bin ich aus Antigua abgereist ohne mich nochmal an meine sportliche Belastungsgrenze gepuscht zu haben. Das letzte Wochenende bevor ich nach Mexiko gereist bin habe ich mit einer Freundin aus Deutschland, die in Antigua mit einer Organisation arbeitet in Lago Atitlan verbracht. Der See ist ... km gross und umgeben von... ja klar! Vulkanen. Bevor ich mich mit Artisano Schmuck am Nachmittag eindeckte paddelten wir ein paar Stunden mit nem Kajak unterm Hintern ueber den wunderschoenen See. Ein bisschen kams mir vor wie in Oesterreich! Aber auch nur ein bisschen. :)

Seit ein paar Tagen bin ich wieder in Mexiko und auf dem Weg nach San Christobal mussten wir durch 4 Militaerkontrollen. Nirgendwo sind sie so extrem mit ihren MGs unterwegs wie hier. Die haben sie nicht zum Spass dabei!!! Da faellt mir ein ich wollte noch ein bisschen was schreiben über :

Kuriositäten Zentralamerikas


- Maschinengewehr

An jeder Ecke steht ein uniformierter Kerl mit ner MG in der Hand. In Mexiko fahren sie teilweise Patrouille mit nem Jeep um den Zocolo oder Park. Auf der Ladeflaeche des Jeeps steht ein uniformierter Kerl mit ner MG auf die Strasse gerichtet und nebenher tippt er SMS auf seinem Handy. In Guatemala werden sogar die Laster der Fastfoodkette “Pollo” von nem uniformierten, bewaffneten Kerl begleitet. In El Tunco gehen sie am Strand entlang.. was genau da zum Bewachen ist hab ich gluecklicherweise nicht herausgefunden. Und so weiter... mit der Zeit gewoehnt man sich so daran, dass es einem auffaellt wenn KEIN bewaffneter neben dir steht und nicht andersrum :)

-Klopapier

Wer schon einmal in Lateinamerika gewohnt hat oder dort gereist ist, kennt es. Das Klopapiersystem. Die Abflussrohre hier sind duenner als die daheim und deshalb nicht konzipiert fuer Klopapier. Das aufgequollene Papier wuerde alles verstopfen und zum ueberlaufen bringen. Einige Gringos checken das leider nicht und so findet man des oefteren randvolle Schuesseln! No tire ninguna clase de papel en el inodoro. !Use el basura, por fis!” und aehnliche Schilder zieren das Oertchen und weisen hoeflich daraufhin das benutzte Papier in den Abfalleimer daneben zu schmeissen...

- Macheten

Auf den ersten Blick immer wieder ein bisschen Schrecken einfloessend. Jeder hier, besonders in Guatemala und Nicuragua, wo es noch relativ viel Jungel gibt, hat ne Machete. Fest im Huefthalfter, in extra dafuer gemachten Fahrradhaltern, unterm Sitz im Bus oder freischwingend in der Luft. Irgendwie gehoert es zum Standartgeraet hier. Da man aber immer wieder Geschichten hoert dass Leute von einem “Machetentrupp” ueberfallen worden sind versucht man sich manchmal unauffaellig zu verhalten :)


- Busfahrten

Alles auf dem Lateinamerikanischen Kontinent ist Tranquilo und “Manana” scheint tatsaechlich das Lieblingswort zu sein. Aber nicht wenn es zu Bussen oder Colectivos kommt... Da laufen sie zur Hoechstform auf! Man steht an der Strasse, haelt die Hand raus wenn der Bus mit dem richtigen Schild in der Windschutzscheibe kommt, der Bus haelt an und alle springen raus und sofort rein.. keine Zeit zu verlieren. Alles schreit wild durcheinander. Aussteigen is das gleiche. Man bruellt nach vorne dass man raus will oder man sagt dem Copiloten (der alten amerikanischen Schulbusse) hinten an der Tuer dass man raus will und der haemmert gegen die Metalltuere. Dann gehts los: Bus haelt am Strassenrand, man wird mehr oder minder rausgedraengelt weil der Bus voll gestopft is und er Rucksack wird dir hintergeschmissen wenn du zu langsam bist! Jedesmal eine riesen Hektik!

Noch ein Nachtrag zum letzten Blog:


Ich war in Nicaragua mit einer Schildkroetenexpedition Nachts am Strand unterwegs um eierlegende Schildis zu sehen. Die Straende an denen die Schildkroeten an Land kommen sind teilweise geschuetzt und von (klar!) maschinengewehrbewaffneten Maennern bewacht. Die Saison hat gerade begonnen, d.h. tausende von Mamas kommen an den Strand buddeln Loecher und legen bis zu 100 Eier auf einmal und vergraben sie danach. Wenn alles rum ist sieht man eigentlich gar nicht wo sie versteckt sind. Trotzdem gibt es Raeuber am Strand. Natuerliche wie Krabben und andere Tiere aber am schlimmsten sind "Dealer". Leute die an den Strand kommen, die Eier ausbuddeln und sie danach verarbeiten oder verkaufen, denn angeblich sind sie potenzfoerdernt. Treib diesen Irrgedanken er mal nem Latino aus!!! Deshalb sind hier Organisationen die die Straende bewachen, ausgegrabene Eier neu verbuddeln und die kleinen Schildis sicher an den Strand zum Wasser bringen. Mit einer dieser Orgas war ich eben unterm Sternenhimmel unterwegs und hab hunderte von riesigen Schildis beim Buddeln zugesehen und ein paar "kleine" zurueck zum Ozean begleitet. Nur eine pro Wurf wird das Erwachsenenalter erreichen. Ich hoffe meine, die ich zum Wasser gebracht hab schaffts :)

Nur noch ein paar Tage uebrige, dann gehts in die Staaten. Jetzt weiss ich auch warum mein Flug aus Mexiko so billig war.. Mein Flug genau einen Tag vor der groessten Party Mexico D.F.'s! DEM NATIONALFEIERTAG! stinkt mir schon ein bisschen, ne!!

Soviel bis ez
Miriam